Trotz der Einschränkungen aufgrund der
Corona-Pandemie war es uns unter Einhaltung der notwendigen
Sicherheitsvorkehrungen und bestehenden Auflagen möglich, unser 125-jähriges
Firmenjubiläum vom 23. bis 25. September 2021 gemeinsam mit vielen unserem
Unternehmen verbundenen Freunden und Partnern bei schönstem Wetter zu feiern.
Allen, die an den Feierlichkeiten teilgenommen haben, danken wir nochmals
herzlich für ihren Besuch! Ebenso danken wir nochmals für die überreichten
Geschenke und Aufmerksamkeiten sowie für die Spenden zu Gunsten der
Hochwasseropfer. Unser Dank gilt auch allen, die uns Glückwünsche zum Jubiläum
übermittelt haben, insbesondere auch für die persönlichen und individuellen
Videobotschaften. Allen an den Feierlichkeiten Beteiligten gemeinsam ist es zu
verdanken, dass wir eine unvergessliche Zeit erleben konnten. Wir sind stolz
auf die auf so vielfältige Art und Weise zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit
unserer Freunde, Geschäftspartner und nicht zuletzt auch unserer Beschäftigten
und deren Familien mit dem Unternehmen, denn sie ist Ausdruck gegenseitigen
Vertrauens und von Partnerschaftlichkeit, Werten, die uns sehr wichtig sind!
Im Herbst 1896 erwarb der aus Holstein stammende Theodor Witt eine zum Verkauf stehenden Dampfmaschinenfabrik in Aachen und gründete die WITT Maschinenfabrik für den Bau von Kältemaschinen und -anlagen. Zwei Jahrzehnte zuvor hatte die Entwicklung der künstlichen Eiserzeugung die bis dahin übliche Eisernte mit der verbundenen Einlagerung abgelöst.
Trotz der politisch unbeständigen Zeit sicherte Theodor Witt das Überleben der Firma und beschäftigte sich bereits damals mit Themen, die heutzutage immer noch bzw. wieder aktuell sind.
Er nutzte damals bereits Wasser als Kältemittel, indem er eine Apparatur zur Vakuumeiserzeugung baute und patentierte die Kombination von Niederdruckabscheidern mit seinem erfundenen Hochdruck-Schwimmerregler für das in der Natur vorkommende Kältemittel Ammoniak - eine Technik die sich bis heute in der Industriekälte durchgesetzt hat.
Nach dem 1. Weltkrieg blühte das Unternehmen wegen seiner vollautomatisch funktionierenden Kälteanlage, die besonders in Brauereien gefragt waren.
Theodors Sohn, Hans Witt, schloss sich 1924 seinem Vater an und entwickelte seinerseits Komponenten für die Kälteindustrie. 1933 übernahm Hans Witt schließlich die Geschäftsführung. Die Firma entwickelte in dieser Zeit auch Kälteanlagen für kriegswichtige Forschungsprojekte und da Kälte für die Versorgung der Truppen mit Lebensmitteln notwendig war, blieben die Mitarbeiter vom Einsatz an der Front verschont. Hans WITT führte das Unternehmen gut durch die Kriegswirren, doch gegen Ende des 2. Weltkriegs wurde das Werk schließlich am 11.04.1944 komplett zerstört.
Hans Witt gab sein Erbe jedoch nicht auf und verlagerte seine komplette Belegschaft nach Illertissen in Bayern, wo man in den Nebenräumen der Kältemaschinenfabrik Gebr. Plersch die Produktion notdürftig weiterführte. Kurz nach dem 2. Weltkrieg kam Hans mit seiner Firma zurück nach Aachen und baute nach kurzer Übergangsproduktion an der Liebigstrasse das neue Werk an alter Stelle an der Kamperstrasse in Aachens Süden wieder auf. Mit dem neu erbauten Werk führte Hans Witt das Unternehmen in einen kontinuierlichen Aufschwung.
Nach Studium in Aachen und Diplom in Karlsruhe trat sein Sohn, Günter Witt, 1960 in das Unternehmen ein und stellte die Fortführung der Familientradition sicher. Als begeisterter Konstrukteur entwickelte er nicht nur die Kältekomponenten weiter, sondern sorgte mit der Konstruktion von Werkzeugen und Montagehilfen für eine rationelle Fertigung im eigenen Werk. Als er 1965 die Leitung der Firma übernahm, sollte auch die Verwaltung einfacher und schneller arbeiten. Dazu nutzte Günter bereits früh die IT. Die Nähe zur FH Aachen, deren Weiterbildungsangebote und Computer er damals nutzen durfte, waren dabei eine große Hilfe. Mit der eigenen Software legte er ganze Kälteanlagen aus, erstellte vorkonfigurierte Angebote mit Lückentexten und vereinfachte die Lohn- und Gehaltsabrechnungen.
Mitte der 60iger Jahre wurde dann mit dem Verkauf der selbst entwickelten Kältekomponenten begonnen, nachdem die Fa. Linde, eigentlich ein Wettbewerber auf dem damaligen Industriekältemarkt, Interesse gezeigt hatte.
Ein Schwerpunkt von Günters Entwicklungen galt dem Bau von Eiswasseranlagen, mit der sich Kälte unkompliziert speichern ließ. In den 70iger und 80iger Jahren waren mindestens 1/3 der deutschen Molkereien und zahlreiche Brauereien mit einer WITT Eiswasseranlage ausgestattet.
Dieses Wachstum führte zu einem höheren Flächenbedarf und schließlich zum Umzug der Firma im Jahr 1984 an den heutigen Standort in der Lukasstraße, nahe dem Tivoli.
Heute wird das Unternehmen in vierter Generation von Günters Tochter Monika Witt und seinem Neffen Florian Weber geführt, beide sind dort bereits seit mehr als 25 Jahren aktiv.
Die heutigen Schwerpunkte von TH. WITT liegen in der Produktion von hochwertigen Kältekomponenten, überwiegend für den internationalen Markt. Mit ca. 120 Mitarbeitern unterstützt WITT mit seinem Fachwissen ein Netzwerk von 36 Vertretern und unzähligen Kunden rund um den Globus.
Der Bau kompletter Kälteanlagen, der sich immer auf Deutschland und angrenzende Länder beschränkte, wurde vor mehr als 10 Jahren aufgegeben, um sich stärker auf das Komponentengeschäft konzentrieren zu können. Die Berücksichtigung der besonderen Kundenbelange und die steigenden Sicherheits- und Dokumentationspflichten im Kälteanlagenbau machten eine stärkere Fokussierung und Spezialisierung auf das Kerngeschäft erforderlich.
Neben den bewährten Hochdruck-Schwimmerreglern und
Kältemittelpumpen, die bereits von Beginn an bei WITT gefertigt wurden, sind
heute komplette, vorgefertigte Druckbehältereinheiten bei den Kunden sehr
gefragt. Dabei werden von der Auslegung über die durchdachte Konstruktion bis
hin zur Fertigung und Montage dem Kunden Aggregate geliefert, die nur noch mit
wenigen Rohrleitungen verbunden werden müssen.
Auch in der Pandemie ist die Nachfrage nach Industriekälteprodukten sehr hoch, denn schließlich sind unsere Nahrungsmittel genauso wie Produkte aus der pharmazeutischen Industrie auf Kälte angewiesen.
Seit Anbeginn bevorzugt und fördert WITT den Einsatz sogenannter „natürlicher“ Kältemittel wie Ammoniak und Kohlendioxid. Dies sind Stoffe, die meist synthetisch hergestellt werden, aber in der Natur in dieser Form vorkommen und daher keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt haben. Das Interesse der Kunden an ökologisch unbedenklichen Anlagen bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit wird bei WITT seit jeher bedient und umgesetzt. Wirtschaftlich steht WITT daher im Jubiläumsjahr sehr gut da und hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den höchsten Umsatz der Firmengeschichte verzeichnet. Daher hat WITT allen Grund das 125-jährige Firmenjubiläum mit allen beteiligten Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern gebührend zu feiern.
Das Jubiläum nutzte der WITT-Vertrieb um bereits am 23.09. die angereisten Vertreter zu einem gemeinsamen Treffen einzuladen.
Neben Neuigkeiten und Aktuellem der Firma und wurden sich auch über die Situation der verschiedenen Märkte ausgetauscht.
Auch wenn die Reisesituation in der Pandemie schwieriger war, konnten die Vertreter aus BeNeLux, Frankreich, Spanien und Portugal, Polen, Tschechien, Türkei und sogar Indien begrüßt werden.
Der Tag voller guter Gespräche und Präsentationen wurde mit einem entspannten Abendessen vollendet.
Am Freitag 24.09.2021 kamen auf persönliche Einladung hin dann viele der langjährigen WITT Partner, Kunden und Freunde auf den dafür extra festlich umgestalteten Parkplatz mit beiliegender Grünfläche.
Neben einem Festzelt mit Hintergrund-Musik wurden die Gäste auf der Freifläche mit Getränken und Fingerfood versorgt.
Nachdem Eintreffen der Gäste startete der Tag mit einer Festrede von Monika Witt und wurde im Anschluss mit Werksführungen sowie einem geselligen Beisammensein bei schönstem Wetter verbracht.
Es war ein geselliger Tag mit tollem Austausch bei dem man allen Teilnehmern die Freude sich nach langer Zeit noch einmal persönlich zu sehen deutlich anmerkte.
Die Werksführungen fanden auch regen Andrang. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung wurden mit ausreichend zeitlichem Abstand kleinere Gruppen auf einen ca. 30-minütigen Rundgang durch das extra dafür aufbereitete Werk der Firma WITT geführt.
Festgelände